Motivation ist ein zentrales Konstrukt der Verhaltenserklärung. Die Zielrichtung (Was?), Ausdauer (Wie lange?) und Intensität (Wie stark möchte ich das Ziel erreichen?) sind die wichtigsten motivationsabhängigen Verhaltensmerkmale. Die Art und Weise des Lernverhaltens sind außerdem abhängig von der Motivation. Die Motivation bestimmt, was für Lernstrategien ein/e Schüler*in auswählt (einfaches Auswendiglernen vs. Elaborierte Methoden). Die Lernmotivation wird als Absicht verstanden, spezifische Inhalte oder Fertigkeiten zu lernen, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen (Bsp.: eine Klausur zu bestehen). Die Lernmotivation kann aufgeteilt werden in extrinsischer und intrinsicher Motivation.
Intrinsische und Extrinsische Lernmotivation schließen sich nicht gegenseitig aus, und können zum Beispiel gleichermaßen hoch ausgeprägt sein (Mir macht das Bearbeiten von Matheaufgaben sehr viel Spaß vs. Ich möchte in der Matheklausur eine 1 schreiben, damit meine Eltern stolz auf mich sind).
Diese Theorie gilt als die bedeutsamste moderne Theorie der intrinsischen Motivation. Die Komponenten der Theorie sind:
Diese drei Faktoren können intrinsische Motivation auslösen und können dadurch zum Flow-Erleben führen. (Flow= vollständiges aufgehen in der Tätigkeit, Selbstvergessenheit, Verschmelzung von Handlung und Bewusstsein und das Gefühl von kompletter Kontrolle). Allerdings kann die intrinsische Motivation durch die Beeinträchtigung der Selbstbestimmung durch eine angekündigte Belohnung (extrinsischer Reiz) herabgesetzt werden.
Definition Leistungsmotivation: relativ eindeutig als Streben nach Erreichen oder Übertreffen individueller oder sozialer Gütemaßstäbe, es besteht Konsens darüber, das Leistungsmotiv in ein Annäherungsmotiv („Hoffnung auf Erfolg“) und ein Vermeidungsmotiv („Furcht vor Misserfolg“) unterteilt werden kann.
Zielorientierung: dauerhafte Zielorientierung, die im Gedächtnis repräsentiert ist, die somit dispositionalen Charakter besitzt.
Schüler*innen können unangepasstes Lernverhalten zeigen. Hilflosigkeits- und Bewältigungsorientierte Schüler*innen haben unterschiedliche Lernziele. Während Hilflose Schüler*innen sich eher an Leistungszielen orientieren, also positive Bewertungen der eigenen Kompetenzen anstreben und gleichzeitig negative Bewertungen vermeiden wollen, orientieren sich Bewältigungsorientierte Schüler*innen sich an Lernzielen. Sie streben danach die eigene vorhandene Kompetenz zu erweitern.
Die Zielorientierung beschreibt interindividuelle Unterschiede hinsichtlich der Bewertung von Leistungen unter der Berücksichtigung einer Annäherungs- und Vermeidungskomponente. Dabei stehen Zielorientierungen dem extrinsischen Leistungsmotiv näher als dem intrinsischem. Lernziele haben mehrere Vorteile gegenüber dem Leistungsziel.
Daraus lässt sich schlussfolgern, das Vermeidungsleistungsziele sich auf das Lernverhalten auswirken und die Leistung eher negativ ausfällt, während Annäherungsleistungsziele zumindest eine leistungsförderliche Wirkung haben. Dazu kommt das es zwischen intrinsischer Lernmotivation und schulischen Leistungen einen positiven Zusammenhang gibt. Leistungs- als auch wettbewerbsbezogene Lernmotivation können signifikant Studienleistungen vorhersagen.
Bei Schüler*innen zeigt sich eine kontinuierliche Abnahme der Einschätzung der eigenen Fähigkeit und Erfolgserwartung als auch für Fachbezogene Wertüberzeugungen im Laufe der Schulzeit. Dafür gibt es zwei zentrale Gründe. Als erstes werden die evaluierten Rückmeldungen mit zunehmenden Alter der Schüler*innen angemessener interpretiert und die Kinder nehmen dadurch öfter soziale Vergleiche vor. Dadurch wird die Selbsteinschätzung realistischer und deshalb auch vergleichsweise negativer. Der zweite Grund ist das die schulische Lernumgebung sich verändert. Mit steigender Klassenstufe werden Leistungsbewertungen immer stärker und regt dadurch den Wettbewerb zwischen den Schüler*innen an.
Um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken, gibt es beispielsweise das „Origin-Training“ welches selbstbestimmtes Verhalten betont. Die drei Ansatzpunkte des Trainings sind (1) das Setzten von realistischen Zielen, am besten mittelschwer ausgeprägt, (2) die Durchführung günstiger Ursachenerklärung für Erfolg und Misserfolg und (3) der Aufbau einer positiven Selbstbewertungsbilanz. Unabhängig davon kann eine individuelle Bezugsnorm des Lehrers ähnliche Wirkungen haben.
Die Studie befasste sich damit, ob eine auf Theorie beruhende Intervention für die Eltern die Bedeutung der MINT-Fächer bei ihren Kindern zu erhöhen. Die Erwartungs-Werttheorie von Eccels soll in diesem Fall die Werte und die akademische Motivation der Kinder prägen, mediiert durch die Überzeugungen der Eltern. Wenn die Eltern ihr Kind nicht überzeugen können das Mathe unterhaltsam (intrinsischer Wert) ist, und auch nicht, dass das Kind gut in Mathe ist (Erwartungshaltung), können sie am besten auf ihr Kind einwirken, wenn sie die Nützlichkeit (Utility Value) des Faches darlegen.
Die Autoren kamen zu dem Ergebnis, dass es eine signifikante Wirkung der Intervention gab. Die Schüler der experimentellen Gruppen wählten der letzten zwei Jahre auf der High-School deutlich mehr Mathematik- und Wissenschaftsklassen (8,31 Semester), als die Kontrollgruppe (7,50 Semester).
Auch gab es einen signifikanten Effekt in Bezug auf die Erziehung der Eltern. Die Kinder von Eltern mit einer hoch ausgeprägten Ausbildung belegten ebenfalls mehr MINT Fächer als Kinder von Eltern mit einem geringeren Abschluss.
Häufig hängt die Leistung von Schülern von der Einstellung der Lehrer ab. In einer Studie wurde analysiert, wie die Lehrer ihre Schüler benoten und einschätzen. Gleichzeitig wurde aber auch erhoben wie die Schüler*innen sich selbst einschätzen. Bei den Lehrern ließ sich der sogenannte Pygmalion-Effekt beobachten. Dieses ist ein psychologisches Phänomen, welches auf ein Experiment von Robert Rosenthal und Lenore F. Jacobson zurückgeht. Der Effekt besagt, dass eine vorweggenommene Einschätzung eines Schülers sich derart auf seine Leistung auswirkt, dass sie sich selbst bestätigt. Einfach gesagt ist dies eine sich selbsterfüllende Prophezeiung, nach dem Motto „wem nichts zugetraut wird, der schafft auch oft nichts“.
Vorurteile gegenüber Schüler*innen sind breit gefächert, Beispiele dafür sind unter anderem der Migrationshintergrund, der Bildungshintergrund ihrer Eltern, oder sogar auch ihres Namens. Diese drei Faktoren wirken sich besonders negativ auf die Bewertungen der Schüler*innen aus. Dies ist bereits schon länger ein Thema in der Psychologie und hat bereits viele Studien vorhergebracht.
Eine Wissenschaftlerin der Martin-Luther-Universität Halle Wittenburg (MLU) untersuchte ob negative oder positive Einstellungen von Lehrern und Lehrerinnen zum Gelingen oder auch Misslingen schulischer Erfolge ganzer Klassen beitragen. In der Studie wurden 22 Schulen und 43 Lehrerinnen ausgewählt, die das Fach Mathe oder Deutsch unterrichteten. Wichtig war es, dass die Lehrerinnen ihre Schüler*innen noch nicht lange kannten. Insgesamt ergab sich eine Stichprobe von 635 Schüler*innen. Die Methode der Studie sah so aus, dass zufällig Schüler und Schülerinnen ausgewählt wurden, die von den Lehrerinnen spontan in kurzer, schriftlicher Form von ihren Lehrerinnen beschrieben wurden. Anschließend wurden die positiven und negativen Beschreibungen ausgewertet. Den teilnehmenden Schüler*innen wurden anschließend Fragen gestellt. Gefragt wurde nach möglichen Versagensängsten, ihren Noten, ihrer Motivation und dem Verhältnis zu ihren Lehrerinnen. Anschließend wurde diese Befragung nach vier Monaten wiederholt.
Die Wissenschaftlerin kam zu dem überraschendem Ergebnis, das nur die Zahl der negativen Einstellungen der Lehrerinnen einen Einfluss auf die Motivation hatten. Versagensängste bei den Schüler*innen waren besonders hoch ausgeprägt, wenn die Schüler und Schülerinnen, die negativen Einstellungen der Lehrerinnen gegenüber ihnen bemerkten. Positive Einschätzungen jedoch sorgten für eine größere Leistungsfähigkeit bei den Schüler*innen, sie hatten ihre Noten deutlich verbessert.
Durch das Längsschnittdesign der Studie konnte auch ausgeschlossen werden, dass die Lehrerinnen die positiv eingestellt waren, von Anfang an bessere Noten gaben. Teilweise waren ganze Schulen von großen Versagensängsten betroffen, wenn Schüler und Schülerinnen besonders häufig von negativen Bewertungen betroffen waren. Daraus lässt sich schließen, dass die Einstellungen von Lehrkräften sich nicht nur auf einzelne Schüler und Schülerinnen auswirken, sondern auch einen Einfluss auf die ganze Schule haben können.
Die Studienergebnisse legen dar das Schüler und Schülerinnen in einer positiven Schulatmosphäre das Potenzial haben sich stark zu entfalten. Vorteilhaft wäre es natürlich bereits zukünftigen Lehrkräften dafür bereits im Studium zu sensibilisieren. Oder für dieses Thema gewisse Schulungen durchzuführen. Auch kann es Präventionen gegen Erschöpfung bei Lehrer*innen helfen. Denn erschöpfte Lehrer*innen haben auch oft negative Haltungen gegenüber Schülern und Schülerinnen.
Mithilfe von DNLA kann man die momentane Ausprägung der Motivation messen. Um sich ein genaueres Bild von dem Faktor „Motivation“ zu machen, wird dieser einmal kurz vorgestellt.
Wenn hohes Potenzial bei einem Teilnehmer*in vorhanden ist, engagiert dieser sich bei den gestellten Aufgaben und identifiziert sich mit den Zielen des Unternehmens. Sie wollen immer das Bestmöglichste für sich, ihre Mitarbeiter*innen und Kollegen*innen und auch für das Unternehmen herausholen. Wichtig ist das sie sich deutlich am Leistungsprinzip orientieren. Dadurch profitieren sie auch von mehr Fleiß, Ausdauer und Teamverhalten. Da ihr Engagement gut sichtbar für jeden ist, motiviert es im Besten Fall andere Mitarbeiter*innen mitzuziehen. Falls ihre Leistung hinter denen von manchen Kollegen*innen ist, strengen diese sich besonders an, um die Leistungslücke zu schließen.
Im umgekehrten Fall, wenn das Potenzial eines/er Mitarbeiter*in niedrig ausgeprägt ist, sind sie weniger motiviert und dadurch weniger ehrgeizig. Sie arbeiten ungern nach dem Leistungsprinzip und betrachten dieses eher mit Skepsis. Die geringe Motivation kann durch viele Faktoren begründet sein. Die Häufigsten sind Probleme im privaten Bereich oder Spannungen mit Vorgesetzten. Aber auch Streitigkeiten mit Kollegen*innen können ein Absinken der Motivation bedingen. Diese negativen Einflüsse wirken sich negativ auf die Leistungsmotivation aus. Vorschläge von anderen finden bei gering motivierten Personen keinen Anschluss. Evaluationen zur Verbesserung der Organisation oder der Zusammenarbeit im Team werden pessimistisch betrachtet oder gar abgelehnt.
Jetzt da die positiven und negativen Aspekte des Faktors „Motivation“ bei der DNLA vorgestellt wurden, zeigt sich noch einmal, wie wichtig dieser ist. Ist dieser Faktor gering ausgeprägt, führt er zu einer Kette von negativen Auswirkungen auf andere Bereiche, wie bereits vorher in diesem Artikel durch verschiedene Studien dargestellt. DNLA verfügt über verschiedene Tools die maßgeschneidert auf die individuellen Bedürfnisse der Klienten sind. Der wohl am häufigsten eingesetzte ist das Tool der „Erfolgsprofil sozialer Kompetenz“ kurz ESK genannt. Es gibt aber auch weitere, wie das Tool „Management“ (MM), das „Stress Survey“ (MSS), oder auch für die Teamanalyse (TA). Zu diesen gibt es auch noch 10 andere maßgeschneiderte Tools, die Sie gerne auf unserer Website erkunden können (https://www.dnla.de/).
Auch interessant und eine weitere Vertiefung ist ein weiterer Artikel auf unserer Seite zum Thema Motivation bei der Arbeit, der sich mit dem Aufbau und Erhalt beschäftigt.
https://www.uni-due.de/imperia/md/content/dia/mindmag82-tgb.pdf
Harackiewicz, J.M., Rozek, C.R., Hulleman, C.S., & Hyde, J.S. (2012) Helping parents to motivate adolescents in mathematics and science: An experimental test of a utility-value intervention. Psychological Science, 40, 899-906.
„Motivation“ – aus Pädagogischer Psychologie (S. 153-175). Wild, E. (2015)
Deci, Edward L.; Ryan, Richard M.: Die Selbstbestimmungstheorie der Motivation und ihre Bedeutung für die Pädagogik – In: Zeitschrift für Pädagogik 39 (1993) 2, S. 223-238 – URN: urn:nbn:de:0111-pedocs-111739
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