Heute widmen wir uns dem wichtigen aber immer noch zu wenig beachteten Thema „psychische Gesundheit in Unternehmen“. Wir zeigen, warum dieses Thema nicht nur ethisch wichtig, sondern auch wirtschaftlich höchst relevant ist.
Die Bedeutung der mentalen Gesundheit in Unternehmen nimmt stetig zu, da psychische Erkrankungen nicht nur das individuelle Wohlbefinden, sondern auch die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit stark beeinträchtigen.
Forschungen des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) belegen den Zusammenhang zwischen einem Anstieg psychischer Erkrankungen und wirtschaftlichen Einbußen.
Laut diesen Daten verursachen psychische Störungen eine signifikante Zunahme der Fehlzeiten, was die deutsche Wirtschaft stark beeinträchtigt. Statt eines möglichen Wachstums von etwa 0,5 Prozent im Jahr 2023 wurde ein Rückgang von 0,3 Prozent verzeichnet (vfa 2024).
Aktuelle Analysen, unter anderem von der DAK-Gesundheit, unterstreichen den Handlungsbedarf: Die Fehltage aufgrund psychischer Störungen haben 2023 um fast ein Viertel gegenüber dem Vorjahr zugenommen (DAK-Gesundheit 2023). Psychische Erkrankungen sind für etwa ein Sechstel des Gesamtkrankenstands verantwortlich.
Die psychische Gesundheit der Mitarbeitenden zu schützen und die bestehende Situation zu verbessern ist eine Aufgabe, die dringend und umfassend angepackt werden muss. Und das nicht nur im Interesse der hunderttausenden Beschäftigten, die davon betroffen sind, und auch nicht nur im Interesse ihrer Arbeitgeber: Um die psychische Gesundheit im Unternehmen ist es mittlerweile derart schlecht bestellt, dass das Thema von gesamtgesellschaftlicher – und, angesichts einer Auswirkung auf die Wirtschaftsleistung in Deutschland, die um 0,8% höher liegen könnte, wenn es um die psychische Gesundheit der Menschen im Unternehmen sehr gut bestellt wäre – auch von gesamtwirtschaftlicher Bedeutung ist.
Dass Führungskräfte ihre Rolle (freundlich gesagt) oft nur unzureichend ausfüllen, ist ein Thema, über das wir bereits mehrfach gesprochen haben (zum Beispiel hier, im Beitrag „Die neuen Gallup-Zahlen: Führungskräfteentwicklung ist der Schlüssel zur Lösung der Motivations-Misere!“). Die Diskrepanz zwischen dem, was sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von ihren Vorgesetzten wünschen und dem, was sie von ihren Vorgesetzten bekommen, ist groß.
(Quelle der Abbildung: Darstellung im Artikel „Künstliche Intelligenz, emotionale Intelligenz, oder Beides? – Was hilft bei der Führung von morgen?“ im Magazin „Be a Leader“ – dem Leadership-Magazin der Leaders Academy. Ausgabe September 2024, Seite 57 – 59, nach Zahlen aus dem Artikel „Wunsch und Wirklichkeit Fachkräfte wünschen sich bessere Chefs“ von Nora Schareika).
Betrachtet man, was sich die Mitarbeitenden wünschen, ist auffällig, dass dabei Themen wie
ganz oben rangieren.
Themen also, bei denen der direkte Bezug zum Thema „psychische Gesundheit“ ganz unschwer zu erkennen ist. Die Führungskräfte bzw. die Art der Führung, der Zusammenarbeit und der Kultur im Unternehmen sind also ein großer Teil des Problems – und gleichzeitig ein, wenn nicht DER Schlüssel zur Lösung.
Doch damit solche Forderungen auch wirklich in der Praxis umsetzbar sind, ist es wichtig, zunächst einmal zu schauen, in welcher Situation und in welcher Verfassung die Führungskräfte selbst jeweils sind. Oft sind sie selbst großen Belastungen ausgesetzt oder hadern mit ihrer derzeitigen Führungsrolle. Zudem sind viele Führungskräfte nie wirklich auf ihre Führungsaufgaben vorbereitet worden.
Ein zentraler Ansatzpunkt für Verbesserungen betrifft daher die Kultur und die Art der Führung in den Unternehmen: Führungskräfte müssen geschult und befähigt werden, mitarbeiterorientierter, empathischer und besser zu führen. Und auch wenn dies viel Arbeit macht und bedeutet, dass man Zeit und Geld investieren muss – diese Investitionen in verbesserte Führung sind auch im Interesse der Unternehmen selbst, die, wie in der Einleitung sichtbar wurde, über hohe Krankenstände und die damit verbundenen Kosten und Einbußen klagen.
Mitarbeiterführung nach den Prinzipien gesunder Führung bedeutet mehr Einbeziehung und Wertschätzung, Fairness, eine positivere Fehlerkultur, ein stärkeres Miteinander und gegenseitige Unterstützung – oder, einfacher ausgedrückt – mehr Menschlichkeit am Arbeitsplatz.
Um es möglich zu machen, dass Vorgesetzte „gesunde Führung“ praktizieren können und ihre Rolle, die Mitarbeitenden umfassend zu unterstützen auch wirklich gut ausfüllen können, können Diagnostik- und Entwicklungsinstrumente wie DNLA MM – Management und Führung sowie DNLA ESK – Erfolgsprofil Soziale Kompetenz nützlich und Gold wert sein. Auch DNLA MSS – das Instrument zur Erkennung und Bekämpfung beruflicher Stressbelastung kann ein wertvolles Werkzeug für die Führungskräfte bzw. für die HR im Unternehmen sein.
Die Begleitung, die unsere Partner und Berater*innen mit Hilfe der DNLA-Analysen, mit persönlichen Feedbackgesprächen und mit individuell und auf Teamebene passenden Entwicklungsmaßnahme bieten, macht Führungskräfte besser und sie hilft, Probleme klar zu erkennen und die richtigen Ansatzpunkte für die richtigen Lösungen zu finden.
Wenn es gelingt, mehr auf den Aspekt der Mitarbeitergesundheit und der psychischen Belastungen zu achten und den Verantwortlichen im Unternehmen, den Führungskräften und den Spezialist*innen in den HR-Abteilungen mehr Wissen und die passenden Werkzeuge an die Hand zu geben, dann kann ein Unternehmen zu einem wirklich gesunden Unternehmen werden. Und das wiederum ist die Basis für ein gesundes Unternehmenswachstum und für gesunden Erfolg. Davon profitieren die Mitarbeitenden und Führungskräfte gleichermaßen. So sieht es übrigens auch der Gesamtbetriebsrat von Mercedes Benz „Wir sind überzeugt, dass Wertschätzung und Anerkennung der Leistungen unserer Kolleginnen und Kollegen die beste Medizin sind, um die Motivation und Gesundheit der Beschäftigten langfristig zu stärken und eine gute Arbeitsmoral zu sichern.“
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