Es ist wieder Prüfungszeit. Gerade eben haben die Abiturprüfungen an den Gymnasien angefangen. Und auch nach – hoffentlich – erfolgreich gemeisterter Abiturprüfung warten noch viele vergleichbare Situationen auf uns. Die vielleicht wichtigste davon ist der Einstellungstest, den ich meistern muss, wenn ich mich um einen attraktiven Job beworben habe. Was erwartet mich beim Einstellungstest? Und wie kann ich mich auf Einstellungstests vorbereiten? Darum geht es in diesem Beitrag.
Es gibt eine Vielzahl von Einstellungstests mit ganz unterschiedlicher Ausrichtung. Daher ist es natürlich nicht ganz einfach, Ratschläge zu geben, die für alle Arten von Einstellungstests funktionieren. Es gibt aber, wie du sehen wirst, tatsächlich einige Dinge, die du trainieren kannst und die dir helfen, dich auf alle Arten von Einstellungstests vorzubereiten.
Zunächst aber einmal ein kurzer Überblick über die gängigsten Testarten:
Einstellungstests | Zweck und Inhalte: |
Wissenstests | – Fachtests, Allgemeinwissenstests, Sprachtests |
Intelligenztests | – Kognitive Fähigkeiten |
Logiktests | – Logisches Denkvermögen, Abstraktionsvermögen, analytisches Denken |
Persönlichkeitstests | – Persönlichkeitseigenschaften, langfristige Verhaltensprägungen, Zuordnung zu „Typen“ |
Soft Skill-Tests | – Sozialkompetenzen, Emotionale Intelligenz |
Managementtests | – Management- und Leadership Skills |
Kreativitätstests | – Kreatives Potenzial |
Konzentrationstests | – Konzentrationsfähigkeit, Merkfähigkeit testen |
Stresstests | – Belastbarkeit, Leistungsfähigkeit in Drucksituationen |
Interviews | – Persönlicher (Gesamt)eindruck, Auftreten, Kommunikation, Schlagfertigkeit |
Präsentationsübungen | – Auftreten, darstellen und vermitteln von Inhalten |
Rollenspiele, Simulationen | – Verhalten in praktischen Arbeitssituationen (bzw. in Testsituationen, die Situationen aus dem Arbeitsalltag nachempfunden sein sollen) |
Case Studies | – Anwendung und Transfer von Fachkenntnissen |
Assessment Center | – Kombination verschiedener Methoden und Testteile, multimodaler Ansatz |
Keine Angst vor Einstellungstests – mit ein wenig Glück und mit der richtigen Vorbereitung klappt es bestimmt!
So unterschiedlich, wie die gerade aufgeführten Testarten sind, sind auch die Kompetenzen, die hier abgeprüft werden. Und natürlich ist der konkrete Kompetenzmix, der für eine bestimmte Stelle gebraucht wird, immer ganz speziell. Umso interessanter ist, dass es einige Dinge gibt, die dir für alle Arten von Einstellungstests und Jobs helfen. Die wichtigsten Erfolgsfaktoren stellen wir hier vor:
Erfolgsfaktor | Beschreibung | Wirkung für die Testsituation bei Einstellungstests: |
Selbstvertrauen | – Vertrauen auf die eigenen Fähigkeiten. – Überzeugung, die anstehenden Herausforderungen bewältigen zu können. | – Gelassenes Herangehen an die verschiedenen Aufgabenstellungen und Prüfungssituationen |
Leistungsdrang | – Auf ein Ziel hinarbeiten – Gut mit Zielvorgaben und Drucksituationen umgehen können. | – Fokussierung, Fähigkeiten und eigenes Potenzial „auf den Punkt“ abrufen. – Bei geringer Ausprägung (im Extremfall: Leistungsangst): Lampenfieber, Prüfungsangst |
Initiative | – Dinge selbst anpacken, initiativ werden. | 1. Vor dem Einstellungstest: Aktiv werden, informieren, gut vorbereiten. 2. Während des Einstellungstests: Fragen stellen, Interesse zeigen, wenn passend neue Lösungswege gehen. |
Auftreten | – Angemessenes Auftreten, souverän und selbstsicher, weder überheblich-arrogant noch unsicher und unterwürfig. | – Kommunikation „auf Augenhöhe“, man wird vom Gegenüber als Gesprächspartner geschätzt und ernst genommen. |
Flexibilität | – Man ist in der Lage mit unvorhergesehenen Situationen umzugehen. | – Man hat keine Angst vor Veränderung und vor unbekannten Situationen. – Man versucht, aus jeder Situation das Beste zu machen. |
Diese Liste ist nicht abschließend, wir haben uns hier auf die wichtigsten Punkte konzentriert. Weitere Erfolgsfaktoren wie „Kontaktfähigkeit“, „Selbstsicherheit“ oder „Kritikstabilität“ tragen ebenfalls dazu bei, Einstellungstests erfolgreich zu meistern.
Was alle diese Faktoren gemeinsam haben? Es handelt sich um Sozialkompetenzen, um „Soft Skills“. Sogenannte „weiche“ Erfolgsfaktoren also. Und zwar um die Soft Skills, die, laut Studien zu beruflichen Erfolgsfaktoren, am stärksten mit Indikatoren für beruflichen Erfolg und gutes, erfolgreiches Arbeiten korrelieren. Das heißt anders gesagt: Diese Faktoren sind alle sehr wichtig für den beruflichen Erfolg. Es handelt sich um sogenannte Basisfaktoren des beruflichen Erfolgs – und der erste Schritt auf einem erfolgreichen beruflichen Weg ist Erfolg beim Vorstellungsgespräch und bei den Einstellungstests.
Und jetzt kommt der Clou: Diese für den Erfolg wichtigen Faktoren haben wir alle bereits in uns angelegt. Als Menschen werden wir mit bestimmten körperlichen Merkmalen geboren, aber eben auch mit bestimmten Sozialkompetenzen. [1] Und da es hier eben um ganz grundlegende Erfolgsfaktoren geht und nicht um irgendwelche speziellen Begabungen, ist es nicht so, dass eben nur manche Menschen flexibel sind, Selbstvertrauen oder ein gutes Auftreten haben und andere einfach Pech haben und diese Fähigkeiten nicht mitbringen.
Aber Moment mal? Wollen die Leute, die diesen Text geschrieben haben, wirklich behaupten, dass alle Menschen auf der Welt vor Selbstvertrauen strotzen, wahnsinnig flexibel sind und so weiter? Das ist doch Quatsch!
Natürlich – völlig richtig. Wenn man die aktuelle Ausprägung dieser Faktoren anschaut, dann gibt es krasse Unterschiede und die komplette Bandbreite an Ergebnissen, die man sich vorstellen kann. Das liegt daran, dass wir zwar alle mit denselben Anlagen, derselben „Grundausstattung“ an Sozialkompetenzen auf die Welt kommen, aber in unterschiedlichem Umfeld aufwachsen, unterschiedliche Erfahrungen machen und unterschiedliche Prägungen mitbekommen.
Je nachdem, wie wir aufwachsen, und welche Erfahrungen wir in der Schule und später während der Ausbildung machen, verändert sich die Ausprägung der oben aufgelisteten Faktoren.
Wenn wir zum Beispiel viele Erfolgserlebnisse feiern können, dann stärkt das unser Selbstvertrauen. Zum Teil sogar so weit, dass es schon übertrieben stark ausgeprägt ist und dass wie Gefahr laufen, zu Selbstüberschätzung und zur Arroganz zu tendieren. Umgekehrt verunsichert es uns, wenn wir gerade eine Reihe von Misserfolgen erleben und unser Selbstvertrauen wird (zunächst mal vorübergehend) geschwächt, es erhält sozusagen eine „Delle“.
Auch Stress und besondere Belastungen, zum Beispiel im Privatleben, wirken sich auf die Ausprägung der Sozialkompetenzen aus. Und auch unsere eigenen Ambitionen und unser Selbstbild spielen eine Rolle: Was strebe ich an? Was ist mir wichtig? Welche Träume, Wünsche, Ambitionen habe ich?
Mache ich mir selbst Druck, glaube ich, perfekt sein zu müssen?
Das alles hat Auswirkungen. Die Dinge, die hier einen Einfluss haben, kann man so visualisieren:
Je näher bei den Wurzeln etwas liegt, desto eher handelt es sich um tiefer gehende, langfristige Prägungen, je weiter oben etwas liegt, umso eher handelt es sich um aktuelle, situative Einflüsse. Die Faktoren in der „Baumkrone“ beziehen sich auf die Zukunft.
All diese Einflussfaktoren sorgen dafür, dass das Niveau der aktuell abrufbaren Sozialkompetenzen bei jedem unterschiedlich ausfällt. Bei jedem angelegt und als PERSÖNLICHE POTENZIALE vorhanden und entwickelbar sind diese Faktoren aber bei jeder und bei jedem – auch bei dir!
Bisher haben wir berufliche Erfolgsfaktoren erläutert und Soft-Skill-Faktoren, die wichtig sind, wenn man Einstellungstests (und nicht nur die, sondern später auch die Anforderungen im Berufsalltag – denn die Inhalte der Einstellungstests sollten diese ja möglichst gut widerspiegeln) erfolgreich meistern will. Wie wir gesehen haben, haben wir alle diese Faktoren alls Potenziale in uns angelegt. Stellt sich nur noch die Frage ob und wenn ja wie man sie entwickeln kann?
Die gute Nachricht ist: Man kann sie entwickeln, und wie das geht, das zeigen wir jetzt:
Das ist das Tolle an der ganzen Sache: All diese Faktoren (= Natural Abilities) kann man analysieren, um zu sehen, wie gut sie derzeit ausgeprägt sind und um dann die Faktoren, die im Moment nicht voll ausgeprägt (= nur latent vorhanden) sind, wieder für sich zu entdecken und gezielt zu entwickeln (= Discovering / Developing).
Der Ansatz, mit dem man dies tun kann, heißt „Discovering Natural Latent Abilities“ (DNLA).
So können die individuellen Potenziale erkannt und bestmöglich entwickelt werden.
Im Schaubild: Der DNLA Analyse- und Entwicklungsprozess zum Aufbau der eigenen Basisfähigkeiten und Potenziale.
Dieser Ansatz wird genau so beispielsweise in Schulprojekten, mit Auszubildenden, mit Studierenden und Absolventen an Hochschulen, an Bildungszentren und natürlich auch berufsbegleitend in zahlreichen Unternehmen angewandt.
Insgesamt haben schon weit über 100.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer DNLA – Discovering Natural Latent Abilities genutzt, um sich persönlich und beruflich weiterzuentwickeln.
Wenn du dich dafür interessierst, wie dies gemacht wird und welche Erfolge damit erzielt werden, dann kannst du dich hier weiter über verschiedene Praxisbeispiele informieren:
Programme an Hochschulen (studienbegleitend und für Absolventen, zur Vorbereitung auf die Anforderungen des Berufslebens): Beispiel: Hochschule Merseburg (HoMe).
Young Pro Academy, Münster: Ausbildung mit PEP!
Auswahlverfahren und Einstellungstests für Mitarbeitende und für AZUBIS in zahlreichen Unternehmen, zum Beispiel bei RICOH Deutschland.
Neugierig geworden? Eine erste Potenzialanalyse (Kurzversion), bei der du dich und dein Potenzial mit 19 Fragen schnell (Beantwortung dauert 5 Minuten) einschätzen kannst findest du hier.
Und wenn du noch mehr über DNLA – Discovering Natural Latent Abilities, über dich und über deine Potenziale erfahren möchtest oder wenn du gerade dabei bist, dich auf spannende Stellen zu bewerben und dich auf die Einstellungstests mit Hilfe von DNLA vorbereiten möchtest, dann sag uns Bescheid.
Ferdag Peschke
Assistenz & Organisation.
Tel.: +49 2572/ 8004108
Mail: info@dnla.de
Web: www.dnla.de
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[1] Siehe den Abschnitt „Veränderungskompetenz – ein individueller Sozialkompetenzfaktor“ in „Adaptability – der Faktor Mensch in Veränderungsprozessen“ von Markus Gaugler, veröffentlicht in GABAL-Impulse, am 31.08.2022, und im GABAL Wissensarchiv.-> Adaptability – der Faktor Mensch in Veränderungsprozessen – GABAL e.V.
Der Text ist eine Zusammenfassung des Beitrags aus dem Sammelband „Adaptabilität – Impulse für die Verbesserung der eigenen Anpassungsfähigkeit“, erschienen im Jünger Medien Verlag am 07.06.2022.
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