Stress am Arbeitsplatz – Auswirkungen auf das Individuum

Verstehen Sie die verschiedenen Arten von Stress und lernen Sie dadurch mit Stress einfacher umzugehen!

Was ist Stress eigentlich?

Stress am Arbeitsplatz kann sich ganz individuell auf eine Person auswirken. Ganz allgemein kann man Stress als eine Reaktion des Organismus auf eine Störung des Gleichgewichts definieren. Dies geschieht durch äußere Faktoren. Verschiedene Systeme im Körper versuchen auf diese Reaktion das Gleichgewicht wiederherzustellen. Um es ganz allgemein zu sagen, entsteht Stress wenn Anforderungen die eigenen Ressourcen überschreiten.

Was für Arten von Stress lassen sich unterscheiden?

Stress an sich und der Umgang damit kann ganz individuell für eine Person sein.

Als Grobe Unterscheidung von Stress, kann man einmal Psychische Belastungen und Psychische Beanspruchungen und Beanspruchungsfolgen unterscheiden.

  1. Psychische Belastungen: Dies sind alle Einflüsse, die von außen auf den Menschen einwirken. Diese können positiv als auch negativ sein. Der Begriff ist also neutral anzusehen. Beispiele dafür sind der Arbeitsinhalt, soziale Beziehungen und die Arbeitsumgebung.
  2. Psychische Beanspruchungen und Beanspruchungsfolgen: Dies sind die unmittelbaren Auswirkungen der psychischen Belastungen. Diese können kurzfristig sein, als auch langfristig. Wie sich diese Beanspruchung auf eine Person auswirkt ist individuell unterschiedlich. So kann eine Person einen Stressor als intensiv wahrnehmen, während eine andere Person diesen als nicht belastend wahrnimmt.

Woher kommt diese unterschiedliche Bewertung von Stress?

Die Transaktionale Stresstheorie von Lazarus erklärt die unterschiedlichen Reaktionen auf Stress und den Stressprozess selbst. Personen können unterschiedliche Wahrnehmungen von Stress und der Wahrnehmung der Fähigkeit damit umzugehen haben. Es findet also ein Bewertungsprozess zwischen Stressor und Stressreaktion statt. Dieser Bewertungsprozess wirkt sich auf das Wohlbefinden aus. In diesem Zusammenhang werden zwei verschiedene Bewertungen von Stress unterschieden.

  1. Primäre Bewertung: Hierbei wird der Stressor interpretiert. Das bedeutet ob die Situation als positiv, belastend oder als irrelevant wahrgenommen wird.
  2. Sekundäre Bewertung: Die Person führt eine Ressourcenanalyse durch. Also ob ausreichende oder mangelnde Ressourcen vorliegen.

Beide Bewertungen beeinflussen sich gegenseitig. Der Stressor ist weniger belastend, wenn die Ressourcen ausreichend sind. Diese Bewertungen beeinflussen das weitere Verhalten. Unteranderem wie mit dem Stressor umgegangen wird.

Welche Strategien kann man anwenden um den Stress am Arbeitsplatz zu bewältigen?

Es gibt zwei verschiedene Arten des Copings. Also die Bewältigung von Stress anzugehen.

  1. Problemorientierte Bewältigung: Die Person verändert die Situation. Ein Beispiel dafür wäre das Anwenden von Arbeitsstrategien oder Kollegen um Hilfe fragen.
  2. Emotionsorientierte Bewältigung: Die Person verändert den Bezug zu der Situation. Dadurch reduziert sie aversive Reaktionen. Beispiele dafür ist physische Aktivität oder Entspannungsübungen.

Die Person bewertet die Situation durch die Bewältigungsstrategien neu.

Hier finden Sie konkrete Möglichkeiten und Anleitungen Stress zu reduzieren.

Möglichkeiten Stress am Arbeitsplatz zu erkennen:

Das Tool DNLA MSS –Stress Survey misst die Stressbelastung und die Belastungsfaktoren. Dies tut es in verschiedenen Bereichen. Beleuchtet werden dabei beispielsweise das Arbeitsumfeld und die Organisation. Auch misst es akuten und chronischen Stress und auch subjektive Stressauslöser. Außerdem bietet es Hinweise zur Prävention, zum Stressabbau und zum Gesundheitsmanagement.

Wenn Stress krank macht, das Burnout Syndrom

Unter „Burn Out“ wird meistens ein Zustand von starker emotionaler und körperlicher Erschöpfung verstanden. Der Begriff aus dem Englischen heißt ins Deutsche übersetzt soviel wie ausgebrannt zu sein.

Was sind die möglichen Symptome?

Ein Burn out äußert sich unter anderem in stetiger Müdigkeit und Erschöpfung. Die täglichen Aufgaben überfordern die Person. Sie sind müde und das Bedürfnis an Ruhepausen steigt, allerdings sind die Ruhepausen nicht mehr so erholsam wie früher. Den Betroffenen fällt es immer schwieriger richtig abzuschalten. Viele Personen sind auch von einer sinkenden Leistungsfähigkeit betroffen. Sie leiden unter Konzentrationsverlust und Nervosität. Die Arbeit gelingt ihnen nicht mehr. Dadurch bleiben Erfolgserlebnisse aus. Und die Betroffenen versuchen durch noch höhere Anstrengungen dies zu verhindern. Dies raubt ihnen weiter Energie. Die Betroffenen ziehen sich auch oft zurück. Sie vernachlässigen ihre Hobbys und Freunde. Innere Leere und Sinnverlust machen sich breit. Gefühlt ist alles anstrengend und Freude bleibt aus. Daraus resultiert oft Unzufriedenheit und Gleichgültigkeit. Zynismus, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit werden zu einem ständigen Begleiter.

Auch können psychosomatische Beschwerden auftreten. Für die der Arzt keine körperlichen Ursachen finden kann. Die Betroffenen klagen dabei häufig über Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Schlafstörungen und Verdauungsprobleme.

Ein Burn Out kann sich durch verschiedene Symptome äußern, dazu zählen unter anderem Unzufriedenheit, Gleichgültigkeit und Zynismus.

Was könnten Ursachen dafür sein?

Die Ursachen für eine Entstehung können ganz individuell sein, denn häufig wirken situative und persönliche Faktoren zusammen. Folgende Faktoren im Arbeitsleben können einen Burn Out fördern:

  • nicht erfüllbare Vorgaben
  • unklare Erfolgskriterien
  • große Verantwortung unter Zeitdruck
  • langweilige Routinen
  • mangelnde Kontroll- und Einflussmöglichkeiten
  • ständige Unterbrechungen des Arbeitsablaufes
  • schlechtes Betriebsklima, Konflikte mit Vorgesetzten und Kollegen
  • Angst um den Arbeitsplatz

Jedoch können Menschen auch einen Burn Out entwickeln, die keinen großen Arbeitsstress haben. Häufig sind individuelle Merkmale für die Entstehung entscheidend. Besonders gefährdet sind Menschen, die hohe Ansprüche an sich selbst und andere stellen, aber gleichzeitig ein geringes Selbstwertgefühl haben. Mit negativen Ereignissen können sie schlecht umgehen, da es ihnen an Strategien für die Bewältigung mangelt. Auch können private Rückschläge ein Burn out begünstigen, insbesondere dann wenn es an Unterstützung mangelt.

Hier finden sie weitere Informationen zu den Ursachen eines Burn outs.

Wie kann ein Burn Out behandelt werden?

Eine einheitliche Behandlung von einem Burn Out gibt es nicht. Es gibt aber unterschiedliche Möglichkeiten die Betroffene anwenden können um ihre Situation zu verbessern. Methoden die bei einer leichten Form von einem Burn Out helfen können sind die folgenden.

  • Prüfung der eigenen Erwartungen: Betroffene sollten versuchen ihre eigenen unerfüllbaren Erwartungen genauer zu betrachten. Sie sollten üben erreichbare Ziele zu definieren und sich selbst darin zu bestärken.
  • Veränderung der Arbeitssituation: Möglichkeiten den Stress auf der Arbeit zu reduzieren, kann unter anderem durch mehr Teamarbeit umgesetzt werden. Auch kann das Fragen um Hilfe bei anderen Kollegen oder die Abgabe von Aufgaben des Arbeitsalltag entlasten. Auch ist es nach Absprache denkbar, ganz neue Arbeitstätigkeiten auszuführen.
  • Erlernen von Stressbewältigungsstrategien: Betroffene sollten lernen mit Stress adäquat umzugehen und sich gegebenenfalls von Stress abgrenzen zu können. Falsche Denkmuster können durch solch ein Training aufgelöst werden und dadurch können auch neue hilfreiche Strategien erlernt werden.
  • Das Einplanen von Pausen: Regelmäßige Pausen sind wichtig, deshalb sollten Personen die sich gestresst fühlen Pausen am besten fest einplanen. Auch ist es förderlich die Arbeit von der Freizeit abzugrenzen. Ebenso können bestimmte Entspannungsstrategien dazu beitragen Stress zu reduzieren, dazu gehören zum Beispiel autogenes Training, Yoga, oder die progressive Muskelentspannung.
  • Stärkung des sozialen Netzwerks: Familie, Freunde oder der Partner können auch helfen Stress zu reduzieren, durch die Stärkung des sozialen Umfeldes erfahren die Betroffenen auch eine Entlastung.
  • Das Leben gesünder gestalten: Das eigene Wohlbefinden kann unter anderem bereits schon durch kleine Änderungen der Gewohnheiten verbessert werden. Dazu gehört zum Beispiel die Umstellung der Ernährung, ausreichend Bewegung und feste Schlafenszeiten.

Hilfe und Anlaufstellen

Diese Methoden können Betroffenen erste Hilfestellungen geben. Jedoch sollte bei schweren Formen eines Burn Outs unbedingt fachliche Hilfe hinzugezogen werden. Anlaufstellen dafür sind Hausärzte, Psychiater oder Psychologen.

Schon kleine Veränderungen können das Stressempfinden schmälern.

Einen ersten Überblick, ob Sie für ein Burn Out gefährdet sind, können sie auf dieser Seite testen. Dieser Test stellt aber keine medizinische Diagnose dar und ersetzt kein ausführliches Arztgespräch, er dient lediglich für einen Überblick.

Zusammenfassend kann gesagt werden, das Stress viele Facetten hat. Dem entgegenzuwirken ist wichtig für die Person und ihre Gesundheit. Daher sollte auch besonders im Arbeitskontext darauf geachtet werden präventiv Stress zu reduzieren, um so langfristig eine positive Arbeitsatmosphäre zu schaffen.

Quellen: https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/psychische-krankheiten/burn-out-symptome-ursachen-therapie-738121.html

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