11.08.2025
Gesund sein, gut arbeiten, gute Unternehmensergebnisse - das alles ist untrennbar miteinander verbunden:

Umgekehrt führen Stressbelastung und Dauerdruck zu erheblichen Problemen, wie zum Beispiel auch unsere aktuelle Untersuchung "Stress lass nach" gezeigt hat.
So wie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geht es auch den Führungskräften selbst: Auch sie kämpfen mit Frustration, Überforderung, Dauerdruck und überlangen Arbeitszeiten. Dass das alles nicht nur nervt und krank macht, sondern auch nicht gut sein kann für die Leistungsfähigkeit im Unternehmen, liegt auf der Hand. Dass die Dinge nicht so blieben können, ebenso. Also müssen neue Lösungen für altbekannte Probleme her.
Wir zeigen, was man tun kann und was wirklich hilft.
Kümmere dich als Führungskraft um die eigene Gesundheit - und dann um die der Mitarbeitenden
Gesunde Führung ist ein Schlüssel zur Lösung der Probleme - und so kann sie gelingen

Führungskräfte haben selbst einen großen Anteil daran, die Arbeit gesund zu gestalten. Sie sind wichtige Multiplikatoren für dieses Anliegen. Studien zeigen: Ob sich Beschäftigte in ihrem Betrieb wohlfühlen und bei der Arbeit gesund bleiben, hängt nicht zuletzt mit der Qualität der Führung zusammen. Vorgesetzte können die Arbeitsbedingungen und das Arbeitsklima beeinflussen – auch wenn sie nicht alles in der Hand haben und nicht alleinverantwortlich sind.
Wer andere gesund führen möchte, muss sich aber auch um die eigene Gesundheit kümmern. Denn Führungskräfte müssen hohe Anforderungen bewältigen. Führungskräfte bilden durch die Vielzahl von Stressoren, die diese Rolle mit sich bringt, selbst eine Risikogruppe für psychische Belastungen. Und viele Führungskräfte unterschätzen noch immer den großen Einfluss, den ihr Führungsverhalten auf das psychische Wohlbefinden ihrer direkten Mitarbeitenden hat – im positiven wie auch im negativen Sinne.

Wir haben daher hier einige Tipps und Anregungen für konkrete Schritte auf dem Weg zu gesunder Mitarbeiterführung und Selbstführung zusammengetragen.
Alte Denkmuster durchbrechen, Führung und Arbeit neu organisieren
Gesunde (Selbst- Mitarbeiter- und Unternehmens-)Führung:
1. Führung und Arbeit neu organisieren:
- Bei gesunder, ganzheitlicher Führung sind Arbeit und Privatleben keine getrennten und konkurrierenden Bereiche mehr, vielmehr ergänzen sie sich gegenseitig. Hier muss das Augenmerk darauf liegen, dass bei nicht vorhandener klarer Abgrenzung die Arbeit nicht zu sehr in den privaten Raum vordringt, sondern die Balance gehalten wird.
- Indem sie selbst die ganzheitliche Führung leben, können Firmeninhaberinnen und Firmeninhaber einen Erfolgskreislauf in Gang setzen: Sie befördern den Veränderungsprozess im Unternehmen hin zu mehr Selbstverantwortung in dezentralen Teams, Flexibilität und einer effizienten Arbeitsorganisation.
2. Neue Arbeitszeitmodelle - auch für Führungskräfte: Vollzeitnahe Teilzeitarbeit.
Damit solche Modelle funktionieren, müssen einige Dinge im Unternehmen neu gedacht und neu gemacht werden. Die folgenden Punkte sind dabei wichtig:
-
Präsenz vs. Führen aus der Distanz:
- Wieviel Anwesenheit in der Organisation ist zur Führung der Mitarbeitenden sowie für andere Tätigkeiten tatsächlich notwendig?
- Kann ein Teil der Aufgaben unterwegs oder zu Hause erledigt werden, zum Beispiel im „Homeoffice“ an einem Tag in der Woche?
- Kann durch die Delegation von Aufgaben eine Verkürzung der Arbeitszeit ermöglicht werden? -
Empowerment, Autonomie und agiles Arbeiten: Wenn Mitarbeitende Kompetenzen und Entscheidungsspielräume auf die Mitarbeitenden übertragen werden, dann schafft das Freiheiten und nimmt Druck von den Mitarbeitenden und von den Führungskräften gleichermaßen. Der Arbeitsalltag wird deutlich unkomplizierter und entspannter.
3. Kommunikation und Wertschätzung.
Neben diesen neuen Regeln der Zusammenarbeit und dem neuen Führungsverständnis spielen auch vermeintlich "kleine" Dinge wie die tägliche Kommunikation und das Maß an Wertschätzung, das die Mitarbeitenden verspüren, eine wichtige Rolle. Augenhöhe, ein guter, offener Dialog, vertrauensvolle Zusammenarbeit, gegenseitige Verlässlichkeit bei Absprachen - all das ist nicht nur das "kleine Einmaleins" für gutes Zusammenleben im Alltag, sondern auch das Grundgerüst für einen kooperativen Führungsstil, der innere Bindung und Loyalität fördert.
4. Werte etablieren
- Offene Kommunikation
- Anerkennung und Wertschätzung für erbrachte Leistung
- Zielvereinbarungsgespräche
- Tatkräftige Unterstützung bei Schwierigkeiten
- Mitbestimmungs- und Beteiligungsmöglichkeiten
- Förderung des sozialen Miteinanders im Team und in der Zusammenarbeit
- Angemessene Spielräume einräumen
- Gerechtigkeit und Fairness
- Angemessene Entlohnung für Leistung
- Vorbildhaftes Führungsverhalten
- Offene Fehlerkultur
5. Kooperativ führen = gesundheitsorientiert führen
Das kooperative Führen wird grundsätzlich als das gesundheitsgerechte Führungsverhalten angesehen.
Eine Führungskraft führt dann gesundheitsgerecht, wenn
- Mitarbeitende sich fair behandelt,
- sozial unterstützt,
- wertgeschätzt,
- fachlich geführt
- und in Veränderungsprozesse eingebunden fühlen und
- die Führungskraft ihre Vorbildfunktion lebt.
Die Führungskraft selbst fungiert als Vorbild: Ihr Verhalten färbt auf das Team ab.
- Das heißt auch, dass die Führungskraft in Situationen angemessen führt, in denen klare Anweisungen notwendig sind, dabei aber auch angemessene Spielräume zur Selbstentfaltung eingeräumt werden.
- Mitarbeitende fühlen sich unterstützt und gut geführt, wenn ersichtlich ist, aus welchem Grund die Führungskraft in einer Situation so gehandelt hat.
- Ein freundlicher Umgangston, konkrete Rückmeldung zur Arbeit, ein konstruktiver Umgang mit Fehlern und eine angemessene Wertschätzung der Leistung sind wichtige Stellschrauben für den Aufbau gegenseitigen Respekts und eines sozialen Miteinanders.
DNLA unterstützt gesunde Führung(skräfte) und gesunde Mitarbeitende
Wie wertvoll die DNLA-Diagnostik und die darauf aufbauenden Gespräche und Entwicklungsmaßnahmen zur Bekämpfung von unnötigem Druck und Stress bei der Arbeit sind und auf welch vielfältige Weise sie helfen können, die Führung, die Art der Zusammenarbeit im Unternehmen und die Mitarbeitergesundheit zu verbessern, das haben wir an anderer Stelle schon mehrfach beschrieben. Daher wollen wir hier gar nicht noch einmal alle Argumente und Handlungsschritte im Einzelnen auflisten, sondern auf die weiterführenden Beiträge verweisen:

Alarmierender Anstieg bei psychisch bedingten Erkrankungen und Arbeitsausfällen – Ursachen für die hohe Stressbelastung im Beruf, Hilfen und Lösungsansätze

Bindung stärken: „Loyal Leadership“, ein Erfolgsfaktor gegen Personalmangel und Fluktuation
https://wp.dnla.de/schluesselfaktor-loyal-leadership/

Wenn Arbeit krank macht – Zahlen, Ursachen und Lösungen.
Gesundheit am Arbeitsplatz, Stress, Überlastung und Arbeit, die krank macht – diese Themen beschäftigen uns und unsere Partner leider immer mehr. Was also kann man tun, im Interesse der Mitarbeiter*innen (und damit automatisch auch im Sinne der Unternehmen), um für gesunde, gute Arbeitsbedingungen in den Unternehmen zu sorgen? Darum geht es hier.

Stress lass nach
Immer mehr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer klagen über Stress im Job. Die Ursachen liegen teils in der Persönlichkeit, teils in gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen. Wir haben DNLA-Daten aus verschiedenen Projekten seit 2018 ausgewertet, um die Entwicklung der Stressbelastung in verschiedenen Berufsgruppen sichtbar zu machen. Außerdem diskutieren wir Ursachen - und Lösungsansätze.
Stress lass nach - Veröffentlichung im DGFP-Magazin PERSONALFÜHRUNG, Ausgabe 06/2025 - Seite 56 - 61.
Stress lass nach - Veröffentlichung im DGFP-Magazin PERSONALFÜHRUNG, Ausgabe 06/2025
Gesundheitsmanagement - Eine Investition, die sich für beide Seiten lohnt.

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